Freitag, 1. Oktober 2010

Tag 27, Reise nach Mahabs, ein Traumurlaub beginnt

Heute starteten wir also zu unserer zweiten großen Indienkennenlernreise nach Mahabs/Mammalipuram oder auch Mahabalipuram, drei Namen, ein Ort.
Aufgestanden um sechs Uhr, wurde zur Stärkung noch ein Tee im Hotel (man kann es so schön durcheinanderbringen, aber wie gesagt ist in Indien ein Hotel ein Restaurant) getrungen und ab ging es zur Bushaltestelle. 2 Sekunden gewartet, kam der Bus auch schon angebraust. 20 Minuten Fahrt (die ich in weiser Voraussicht im Stehen verbrachte, wusste ich doch, dass uns ein Tag erwartet, den wir sitzenderweise in Bussen und Zügen verbringen würden) und wir waren in Bangarapet. Erstes Zwischenziel erreicht, wurde das Gefährt gewechselt und wir stiegen in unseren Zug nach Chennai. Vier Stunden Fahrt (ein Glück hatten wir Sitzplätze, und ein Glück war ich meiner weisen Vorraussicht gefolgt), in denen ich natürlich auch einmal auf Klo musste. Tja, mit Zugtoiletten ist das ja immer so eine Sache, aber irgendwann ging es einfach nicht mehr anders, ich MUSSTE es riskieren. Etwas ängstlich die Klotür aufgemacht, empfing mich ein wirklich grandioser Gestank, boa war der grandios...Ein Glück war es eine indische Toilette, also ein Loch im Zugboden (ein wirkliches Loch, du konntest zusehen, wie der Inhalt sich auf die Gleise verabschiedete), sodass ich mich nirgends raufsetzen musste, viel ekliger ging es trotzdem nicht mehr, war doch der halbe Boden mit interessanten braunen und bräunlichen Farben übersäät...
Nachdem unsere Zugfahrt endlich beendet war (Zugfahren ist ja eigentlich sehr schön, aber nicht wenn man eingequetscht stundenlang an einem Fleck verharren muss...), waren wir also in Chennai. Einen Weg durch den völlig überfüllten Bahnhof gebahnt, kamen wir an die frische Luft. Nein, streicht das frisch, stellt euch die stickigste schwülste und heißeste Luft vor, von der ihr denkt, dass sie gar nicht existieren kann. Mein Gott, war das heiß!!! Wir hangelten uns also von Schatten zu Schatten und liefen gleichzeitig Prabhu hinterher, der uns zu unserem nächsten Bus führte, der, wie ihr euch denken könnt, etwas warm war und ganz leicht überfüllt. 2-3 Stunden fuhren wir, zwischendurch gabs eine Mittagspause im Hotel (war das viel Essen, ich meine, ich esse ja wirklich anständig, aber man konnte kaum sehen, dass ich etwas angerührt hatte), am Strand entlang. Jaaaaaa, wirklich am Strand entlang, war das eine tolle Aussicht, ein richtiges Urlaubsfeeling: weitläufiger Strand und am Horizont konntest du sehen, wie sich Himmel und Wasser trafen.
Irgendwann war auch diese Fahrt beendet und wir erreichten unser Hotel: ein wunderschönes Hotel am Fuße des Strandes mit Meerblick, in Deutschland wäre es unbezahlbar gewesen, hier bezahlten wir pro Doppelzimmer pro Nacht umgerechnet 7€.
Um uns von der strapaziösen Anreise (insgesamt waren wir wohl 8 Stunden unterwegs) zu erholen, war unser erster Weg der ins hoteleigene Restaurant, zu allen Seiten offen und natürlich mit Blick aufs Meer. Ich bestellte ein erfrischendes Wasser und begutachtete den Strand: Müll, Müll, Müll, Kühe, Hunde und eine undefinierbare Riesenpfütze, von der ein netter Gestank ausging, ansonsten ein sehr schöner Strand ;)
Nach kurzer Enspannungszeit mussten wir natürlich das Wasser testen (der indische Ozean, meine lieben Leute) und gingen baden. Ich erwartete trotz der Hitze eine erfrischende Wassertemperatur, gut, da lag ich voll daneben, das Wasser hatte in etwa die Temperatur der Luft(gefühlte 40°C), war also null erfrischend. Die Wellen waren aber super spaßig und so badeten wir bestimmt eine halbe Stunde im T-Shirt und kurzer Hose (sogar im Wasser darfst du in Indien als Frau keine Haut zeigen).
Für die anderen ging es anschließend zum Abendessen ins Hotel, ich startete einen Strandspaziergang. Im Dämmerlicht spazierte ich vor mich hin, genoß das Urlaubsgefühl und sammelte einige sehr exotisch aussehende Muscheln.
Den Tag ließen wir dann alle zusammen auf unserer Hotelterasse ausklingen. Wasserrauschen und eine mittlerweile sehr angenehme Luftbrise, wurde dieser traumhafte Zustand nur nurch diese undefinierbare Pfütze mitten auf dem Strand getrübt, die sich als Scheißpfütze herausstellte (wir konnten es zweimal hautnah live miterleben), aber da das natürlich noch nicht eklig genug ist, erzählte Prabhu uns, dass es nicht nur eine öffentliche Toilette ist, sondern ebenfalls der Kloabfluss von den Hotels hier endet, grundgütiger, mitten am Strand, und wir laufen einen Weg dort hindurch, um ans Meer zu kommen...
Aber die Pfütze, die ganzen Tiere (eigentlich nicht die Tiere, eher ihre Ausscheidungen) und der Müll, sind das einzige Manko dieses Strandes, der ansonsten wirklich traumhaft schön ist.
So, ich bin todmüde und mein Tag ist nun beendet, gute Nacht.
Achso, unser Hotelzimmer ist ebenfalls nett, erinnert mich etwas an die in Spanien oder der Türkei (also nicht dass ich da schonmal gewesen bin, aber ich denke, dass sie in etwa so aussehen)

Positivstes Ereignis:
- Traumhotel
- viele viele Weiße am Strand, gibt ein heimatliches Gefühl
- wir machen Urlaub am indischen Ozean =)

Negativstes Ereignis:
- die wahnsinnige Hitze
- die kräftezährende Anfahrt

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