Freitag, 1. Oktober 2010

Tag 22, Ehrung und Jahrmarkt

So, heute missachte ich meine Schreibblockade und schreibe ohne zu denken...
Der Tag begann endlich mal wieder mit Ausschlafen. Das nutzte ich aus und schlummerte bis halb 11, richtig wach war ich zwar nicht, stand konsequenterweise trotzdem auf und schloss mich der Morgengymnastik der Anderen an. Mit gestärkten Muskeln ging es ans Frühstück, lecker Joghurt mit Obst (bin ich froh dass meine Fruktoseintoleranz scheinbar doch keine Fruktoseintoleranz ist). Die lange Nacht schien mir nicht bekommen zu haben und so legte ich mich nach der Vitaminbombe wieder ins Bettchen, wo ich die Zeit bis zum nächsten Essen verbrachte.
Nach dem Mittag passierte dann auch mal was, wir gingen mit Prabhu zu Pascals Schule (die schon vor einiger Zeit aus 300 Schulen im Umkreis von KGF als die beste ausgezeichnet wurde), saßen einige Zeit in einem Klassenraum bei der Direktorin (die Kinder die sie gerade unterrichtet hatte freute das sehr), Prabhu unterhielt sich mit ihr und wir warteten mit Rosen in der Hand und hatten keine Ahnung worauf(wie das in Indien immer so ist).
Irgendwann startete das worauf wir scheinbar warteten: die Direktorin wurde von Prabhu mit einem Tuch geschmückt und er überreichte ihr einen Plastikpokal und 2 Fotos, die sie ebenfalls bei einer Ehrung zeigten. Ich war die Auserwählte, die ihr die Rose zuerst zu überreichen durfte (was mich etwas überforderte, ich stand einige Zeit mit meine Blume in der Hand verloren vor ihr). Als es die anderen mir nachgetan hatten, wurden mind. 30000 Fotos gemacht, im Klassenraum, auf dem Schulhof, mit den Kindern, (mir wurde bewusst wie klein diese Schule ist, alle Schulkiner waren versammel und es waren höchstens 30) ohne Kinder. Nachdem die Kleinen uns noch ewig belagerten (wir durften wieder unendlich oft unsere Namen sagen, mittlerweile dürften wir die nie mehr vergessen, den Kindern die Hand schütteln, ihre Händchen halten und sie hochheben) liefen wir einen Schleichweg (hier habe ich das erste Mal auch kleine Schweinchen gesehen) zurück nach Hause.
Der Schulbesuch war aber nicht das einzige Tageshighlight, wir fuhren noch in die Stadt, wo Pascal uns einen Jahrmarkt zeigte. Naja. Gut. Einmal drübergelaufen (nachdem wir jeder 10 Rupies Eintritt bezahlen mussten), muss ich es als Highlight streichen. Es gab vielleicht 3 Buden, wo du Schmuck und 3 Buden wo du alles Mögliche (z.B Klobürsten und Wattestäbchen) kaufen konntest. Bei einer Bude konntest du furchtbare Sachen gewinnen, du musstest Tischtennisbälle in nummerierte Fächer rollen lassen und hattest das Glück, je nach Höhe der Ziffern die du getroffen hast, wurde es wohl „wertvoller“, auf jeden Fall etwas zu gewinnen (Marie gewann einen schrecklichen Plastikkleiderhaken). Ein, zwei Stände boten noch Essen an und abgesehen von 3 winzigen Fahrgeschäften und einem Riesenrad, was so dermaßen schnell war, dass ich mich, auch wenn es ganz witzig aussah, dort unter Berücksichtigung der indischen Sicherheitsstandarts niemals reinsetzten würde, war der Jahrmarktbesuch beendet. Tja, diesen Ausflug kann man überflüssig nennen, aber gut, ich weiß jetzt, dass ich hier Radiergummies in Form von Nüssen, Beeren und Chili kaufen kann, die Mama als Mitbringsel gefallen könnten.
Gut, soviel zu unserem Tag heute, den wir gleich mit einem Filmchen beenden (ein Glück hat der Strom eben wieder beschlossen zu funktionieren)

Negativstes Ereignis:
- ich schäme mich, weiß ich doch wie die Hühner hier leben müssen und habe ihr Fleisch trotzdem zum Mittag gegessen, ich will es in Zukunft vermeiden.

- wir haben erfahren, dass uns die Schule in Pallikunda doch nicht zur Auswahl steht, da Prabhu die Wohnung zu teuer ist, sehr schade, ich glaube ich hätte mich für dieses Projekt entschieden.

- die Erkenntnis, dass du Strom brauchst um einen Film gucken zu können, dieser aber oft keine Lust hat zu funktionieren. Es ist sooo gemütlich den Tag vor Maris Laptop liegend ausklingen zu lassen...

Positivstes Ereignis:
- der Strom läuft wieder, wir können gucken =)

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