Freitag, 1. Oktober 2010

Tag 25, Chapatis

Ein weiterer Tag geht dem Ende entgegen.
Es ist ähnlich viel passiert wie in den letzten beiden Tagen. Aufstehen, Frühstücken (es bestand bei mir heute aus 1,5 Bananen, einem viertel Stückchen Granatapfel, einigen Weintrauben und Ende), Morgengymnastik (ich glaube an ihr liegt es, dass ich meinen Appetit nun im Zaum halten kann, positiv hinzu kommt, dass ich mittlerweile wirklich gelenkig geworden bin).
Ein großer Spaziegang folgte, der uns auf den von mir und Ronja schon inspizierten Berg führte (ihr erinnert euch: die Texaslandschaft). Ich missachtete die einfachen Wege, wollte zur Abwechslung mal wieder etwas Spaß haben, und kletterte die Steilwände (überlest einfach meine Übertreibungen) hoch.
Kurz die weitläufige Aussicht über die halbe Welt genossen, stapften wir wieder hinab (selbst aus meinen Händen lief der Schweiß und mein T-Shirt bekam an den seltsamsten Stellen nette dunkle Verfärbungen, es wird langsam echt kochend heiß hier) und gut durchnässt ging es auf den Bahngleisen entlang, was kein Problem in Indien ist, es ist ein angesehener Fußweg, wieder nach Hause.
Weiterer Tagesverlauf: lesen, krampfhaft nach einer sinnvollen Tätigkeit suchen (natürlich ohne Erfolg, das Ergebnis ist meistens Lesen), dösen...
Die anderen gingen noch in die Stadt um ihre maßgeschneiderten Panjhabis abzuholen, wie ihr ja wisst, brauchte ich das nicht, ich blieb also hier und ließ mir von Lataka ganz genau zeigen, wie man Chapatis macht.
Natürlich schrieb ich hinterher alles haargenau auf, damit ich es allen Chapatibegeisterten, die von meinem Chapatifieber angesteckt wurden, nach meiner Heimkehr (die nur noch 11 Monate dauert, krass, ein Monat ist schon fast 'rum) vorkochen kann.
Natürlich habe ich vor, noch viiieeeel mehr Rezepte und Küchenkniffe zu lernen, ich sag euch, das macht mehr Spaß als das Essen selbst.
Da ich ja wahnsinnig viel Zeit habe, habe ich auch angefangen und es gleich fertiggestellt (es besteht aus 6 Rezepten...), ein kleines Indischkochbuch zu übersetzten (der Ehrgeiz mein Englisch zu verbessern ist nach wie vor ungebrochen, und nicht dass ihr denkt, ich hätte aufgehört Harry Potter zu lesen, neeee, da bin ich gut dabei).
Wenn alles so läuft wie ich mir das vorstelle, komme ich als durchtrainierte und muskulöse, exzellente Köchin mit einem englischen Vokabelschatz, der alle existierenden Vokabeln enthält, zu euch zurück =)
So, das war mein Tag heute. Meine Berichte werden immer kürzer, aber es passiert auch immer weniger, ich hoffe das ändert sich sehr bald, ich will etwas Sinnvolles tun!!!!!!!

Negativstes Ereignis:
- keine Änderung des Tagesverlaufes in Sicht
- das Nichtstun macht müde und schlapp

Positivstes Ereignis:
- ich habe ein Ziel: Kochen lernen (vielleicht folge ich ja doch Sinas beruflichem Werdegang und werde wie Oma zu einer Köchin und Bäckerin mit Qualitäten, die nur ein Wort beschreibt: perfekt!!!!!)

- mein Englisch wird stetig besser, ich muss nur dranbleiben und Durchhaltevermögen zeigen =)

- ich bin überrascht über mich selbst, dass ich mein Sportprogramm bis jetzt durchgezogen habe und sich echte Fortschritte zeigen, das motiviert =)

1 Kommentar:

  1. klar bist du sportlich, warst du doch immer, du reitendes, fahradfahrendes etwas (beinah hätt ich gruß von papi geschrieben...)
    ich hab gestern fliederbeeren und pieksige Bucheckernkapseln gesammelt und keine einzige Kastanie gefunden! frust
    liebe grüße annette

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