Freitag, 1. Oktober 2010

Tag 26, Kirchenbesuch und gewaschene Fuesse

So, heute fasse ich mich kurz, mir geht’s nicht so gut und ich habe null Lust zum Schreiben...
Da heute Sonntag ist, gings wieder ab ins Hotel zum Frühstücken, es gab also wieder suuuuuuper lecker Parota (das Beste überhaupt, da kommt auch kein Chapati gegen an).
Satt und zu voll ging es dann im von Amu bestellten Tuck Tuck (man wäre ich gerne gelaufen...) zur Kirche. Frauen rechts, Männer links, horchten alle dem Gottesdienst, der auf Tamil gehalten wurde (wir verstanden also nicht mehr als nichts), schade, ich hätte gerne gehört, was in einer indischen Kirche gepredigt wird. Es lief aber wesentlich lockerer ab als in Deutschland, sämtliche Kinder saßen auf dem Boden (wir übrigens auch), die sich natürlich auch mal bewegten und doch recht laute Geräusche von sich gaben. Nitin (Sohn von Prabhu und Amu) war das aktivste Kind und er wanderte super fröhlich mal hier hin mal dorthin, machte sich mit so ziemlich jedem Kirchenbesucher bekannt und erst als er das Mikrofon entdeckte und anfing am Kabel zu zupfen, wurde etwas unternommen.
Als alles vorbei war, gab es im Kirchenhof noch Essen umsonst, für jeden.
Zu Fuß ging es zurück und Ronja und ich starteten einen Spaziergang. Ich stapfte lässig durch eine Pfütze mit undefinierbarem Inhalt (schwarzer Schleim..), setzte meinen Gang also mit widerlich klebrigen Füßen fort und wurde promt einige Minuten später von einer älteren Frau angehalten, die es sich nicht nehmen ließ, mir die Füße zu waschen, gott war mir das unangenehm, aber alles „ohhh, noo, you don't have to do this“ und „ok, thank you, really, it's enough“ nützte nichts (ich glaube sie verstand kein Englisch) und sie wusch und wusch unter den Augen sämtlicher Familienmitglieder, bis meine Füße neu erstrahlten.
Nachdem wir uns etwas verirrt hatten, fanden wir den rechten Weg wieder, Ronja verließ mich und ich stapfte weiter zur Stadt, mit einer ziemlich guten Laune (was Glück war, sie wechselt sekündlich, es ist so anstrengend, ich zu sein).
Wieder hier, gammelte ich etwas (so viel ungewohntes Laufen in der Megahitze schlaucht echt), ging zwischendurch mal aufs verstopfte Klo und ließ die Zeit so vor sich hin laufen bis es ans Gemüseschnippeln ging, heute gab es lecker von uns zusammengewürfelten Gemüsesalat mit Yoghurtdressing zum Abendessen. Ich fürchte jedoch, dass mir der unkontrollierte Fruktosekonsum (ich ernähre mich ja fast ausschließlich von Obst) doch nicht so gut bekommt, ich muss mich also zusammenreißen oder die Konsequenzen in Kauf nehmen, worauf ich aber recht wenig scharf bin...
So, morgen geht’s mit Prabhu auf große Tour nach Mahabs und das bedeutet, dass wir um 6 aus den Federn müssen. Ich begebe mich also gleich ins Bettchen und wünsche euch einen netten Abend =)

Negativstes Erlebnis
- Erkenntnis, dass ich Obst wohl doch nicht in wahllosen Mengen in mich hineinstopfen darf

Ziele:
- innere Gelassenheit erwerben (das ständige Gestarre der Inder ist eine gute Möglichkeit zum Üben) und meine Launen in den Griff bekommen

1 Kommentar:

  1. das ist ein sehr großes Ziel, aber ein sehr wertvolles,
    wenn du glaubst du erreichst dieses ziel nicht, kannst du versuchen ein weniger großes ziel anzuvisieren, dass in diese richtung weist,
    und wie bei allen dingen geht es nie ohne üben.
    sei fleißig im üben! ich glaub an dich
    deine ersatz mutti (falls du weißt wer das ist)

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