Sonntag, 19. September 2010

Tag 15, auf nach Munnar

Bevor wir unsere Reise nach Munnar starteten, unser erster großer Ausflug, ging es leider doch nicht zum aller-aller-aller-letzten Mal zur Polizei, sondern zum hoffentlich vorletzten Mal.... Die Papiere sind fertig (echt war), nur leider fehlte dieses Mal die Person, die sie noch unterschreiben muss...
Da unsere Sachen für den 3-Tagesausflug schon almost ready gepackt waren, unser Zug um 2 fuhr und es erst 11 war (jaaaa, wieder umsonst so früh wegen der Polizei aufgestanden), tuckerten die Anderen im Tuck-Tuck und ich, wieder mal Bikerbraut, verdammt cool, hinter Prabhu auf seinem Motorrad, zu einer weiteren Schule in KGF (ich weiß gar nicht, ob ich schon erwähnt habe, dass das unser Zuhause-Dorf ist?), die uns als Projekt zur Auswahl steht. Die Schule unterscheidet sich nicht großartig von Pascals Arbeitsstelle, nur gibt es zusätzlich eine sehr redefreudige Lehrerin mit einem sehr lauten Organ, die abwechselnd auf Englisch und Tamil von meinen Bergausflügen berichtete (ich sag ja, man ist niemals unbeobachtet). Ihre Storys (sie hat es nicht nur einmal erzählt)endeten jedesmal mit einem „not good“, was Prabhu nickend mit einem weiteren „not good“ bestätigte...
Ja..Ich habe es dann auch verstanden, danke.
Die Schulbesichtigung beendeten wir mit einem Warten auf einen Chai. Nach 45 Minuten zweifelte ich an seinem Erscheinen, irrte mich, er kam wirklich noch und war auch sehr lecker. Froh war ich dann trotzdem, als wir das wartende, recht schweigende Zusammensitzen mit der Schuldirektorin, die kaum Englisch sprechen kann und von Prabhu immer übersetzt werden musste, aufhoben und unseres Weges gingen. Oder fuhren, es ist nicht möglich, in Indien 3 Schritte zu laufen ohne von einem Tuck-Tuck-Fahrer angehalten zu werden, oder wie in diesem Fall, von Prabhu auf seinem Gefährt mitgenommen zu werden (dieses Mal saßen wir zu 3 auf seinem Moped, war sehr cool)
Wieder Zuhause, aßen wir natürlich noch (ich erwähne mal nicht, dass ich viel zu viel gegessen habe)und dann ging es plus Gepäck die 10 Schritte zu Fuß zum Bahnhof. Die Zugfahrt war sehr viel netter als unser erstes Erlebnis mit der indischen Bahn, ich hatte sogar einen Platz auf der Gepäckablage und vertrieb mir die 2,5 Stunden damit, darüber nachzudenken, was ich denn studieren möchte, falls ich denn studieren möchte (ohne Erfolg).
Von Bangalore ging es weiter mit einem Bus zum Endziel: Munnar. 13 Stunden durch die Nacht und den Morgen. Trotz der Schlangenlinien, teilweise miesen Bremsaktionen des Fahrers (Fahrstil der Inder) und diversen Speed-Breakern, konnte ich recht gut schlafen (in wie weit gut so ein verdrehter Sitzschlaf eben sein kann)und wachte rechtzeitig wieder auf, als wir in die Berge kamen. Was für ein Panorama. Wunderschön!!! Allerdings hatten die Berge auch ihre Nachteile: ich litt zeitweise unter der Angst, mitsamt des Busses und anderer Insassen kilometerweit in die Abgründe zu stürzen: Die Bergstraßenbreite war nicht sehr breit und die Kurven schaffte der Bus manchmal erst im dritten Anlauf, wobei es noch unnetter ist, rückwärts auf die Schlucht zuzurollen als vorwärts...
3,5 Stunden ging es also den Berg hoch und immer höher, bis in die Wolken! Komischerweise war mir kaum schlecht. Übergeben musste sich jedoch eine Inderin, die ungünstigerweise ein paar Sitze vor mir saß und auch aus dem Fenster guckte. Dank meiner enormen Reaktion bekam ich aber nur ein paar Spritzer ab, was auch völlig ausreichte.
Die weitere Busfahrt verlief, natürlich abgesehen von der Fahrweise und einigen freien unscheuen Affen, ereignislos und damit beende ich den heutigen Bericht.

Negativstes Ereignis:
- so viel und lange Sitzen macht mich wahnsinnig...

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